Nicht zuletzt die Corona Pandemie hat erschreckend verdeutlicht, in welchem Ausmaß Frauen die Leidtragenden der Krise sind. Vor allem sie sind es, die in systemrelevanten – aber erheblich unterbezahlten – Berufen arbeiten. Sie sind es, die den Pflegemangel in häufig privatisierten und profitorientierten Krankenhäusern, Alten-und Pflegeheimen auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit ausbaden müssen.
Es sind in der Regel die Frauen, die zu Hause bleiben, wenn Schule oder Kita geschlossen sind, sei es nun coronabedingt, aufgrund von Sturmwarnungen oder anderen Gründen. Es sind mehrheitlich Frauen, die nur halbtags oder in Minijobs arbeiten können, sofern sie nicht das Glück haben, einen Platz in einer der wenigen Grundschulen mit verlässlichem Ganztag zu ergattern. Erst ab 2026 soll stufenweise das Recht auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen eingeführt werden.
Wir mögen es schon gar nicht mehr sagen: Unterbezahlte „frauentypische“ Berufe und Teilzeitarbeit aufgrund von Sorgearbeit, die nicht gesellschaftlich oder gleichberechtigt geregelt ist, führen dazu, dass Frauen immer noch durchschnittlich 21 Prozent weniger verdienen als Männer.
Ein weiteres Thema, das sich in der Pandemie zugespitzt hat: Häusliche Gewalt hat erheblich zugenommen, der Mangel an Plätzen in Frauenhäusern hat sich verschärft.
Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts, häufig verharmlosend auch als „Beziehungstat“ oder „Eifersuchtsdrama“ bezeichnet, finden in erschreckendem Ausmaße statt. Täglich findet ein polizeilich registrierter Tötungsversuch an einer Frau statt, jeden dritten Tag wird eine Frau getötet. Die Täter sind in der Regel die Ehemänner oder Ex-Ehemänner.
Während die „Ampel“-Regierung angekündigt hat, das Verbot der „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche, zu streichen, bleibt der § 218 weiterhin unangetastet. Das heißt, dass ein Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich strafbar ist und nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt wird. Seit 151 Jahren wird damit den Frauen das Recht genommen, über ihr Leben und ihre Zukunft selbst zu entscheiden.
Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (VerDi) ruft das erste Mal für den 8. März – den Internationalen Frauentag – zum Streikauftakt der Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst auf! In einem Streikaufruf heißt es dazu: „Wir brauchen eine Vergesellschaftung der gesamten Care- und Sorgearbeit! …Das bedeutet Bedürfnislogik statt Leistungslogik. …Für eine Gesellschaft, in der gegenseitige Fürsorge und nicht der Profit im Zentrum steht – gegen Kapitalismus und Patriarchat!“