Der Fachbereich Jugend und Schule hat eine Untersuchung und Konzeption der offenen Jugendarbeit in Bottrop vorgelegt. Die DKP kritisiert, dass diese Untersuchung vorrangig das Ziel hat, die Begründung zu liefern, wie von dem jährlichen städtischen Zuschuss für die offene Jugendarbeit in Höhe von 1,2 Millionen Euro, künftig 180.000 Euro eingespart werden kann. Untersucht wurden 29 Einrichtungen der offenen Jugendarbeit. Nach den Vorstellungen des Fachbereichs soll für 11 Einrichtungen der städtische Zuschuss eingestellt werden. Es ist zu befürchten, dass diese Einrichtungen künftig ihre Jugendarbeit ganz einstellen oder reduzieren werden. Betroffen sind z. B. der städtische Kindertreff Haus Dingsda und das Alfred-Delp-Haus im Eigen, die OT Batenbrock, die TOT Welheim sowie TOT St. Johannes-Boy wie auch das Naturfreundehaus und Hevalti. Auch die kirchliche Jugendarbeit soll in weiten Teilen auf dem Altar des Spardiktats geopfert werden.
DKP-Ratsherr Michael Gerber: „Der Jugendbereich darf nicht als Steinbruch für die Sanierung des Haushaltes missbraucht werden. Statt kluger langfristiger Sozialarbeit soll künftig Kinder- und Jugendarbeit vorrangig unter den Restriktionen des Spardiktats stehen. Das einzige Kriterium des Fachbereichs sind offensichtlich stichprobenartige Zählungen von Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen.“
Die DKP kritisiert, dass die aufsuchende Jugendarbeit der städtischen Streetworker durch den Fachbereich nicht untersucht wird. An deren Arbeit wird zum Teil offene Kritik durch Jugendverbände geübt. Ebenso werden die Versäumnisse der Stadt bei der seit vielen Jahren geplanten Kinder- und Jugendeinrichtung „Spargelhof Beckmann“ in Kirchhellen nicht benannt. Die Stadt muss sich bemühen, dass der Kinderbeirat sich wieder bildet und in die Diskussion und Erarbeitung einer Konzeption für die künftige Jugendarbeit in Bottrop einbezogen wird.
Von sieben Stellungnahmen der freien Träger der offenen Jugendarbeit kritisieren sechs Verbände den Entwurf des Fachbereichs Jugend und Schule. Es ist zu wünschen, dass deren Einwände von den Parteien im Jugendhilfeausschuss aufgenommen und Eingang finden in eine Überarbeitung des Gesamtkonzeptes der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Bottrop.
26.01.2015
gez. Michael Gerber